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Was sind Impfungen?
Autor: Prof. Dr. T. Jelinek

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Aktive und passive Impfung
Impfungen gehören zu den effektivsten Vorsorgemaßnahmen vor ansteckenden Krankheiten. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Impfungen: die aktive und die passive Impfung.
Aktive Impfung
Bei der aktiven Impfung wird der Körper vor Erkrankungen geschützt, noch bevor man sich mit den eigentlichen Krankheitserregern angesteckt hat. Der dabei aufgebaute Impfschutz bildet sich meist nach einigen Wochen aus und bleibt in der Regel über mehrere Jahre, manchmal sogar ein Leben lang, bestehen.
Geimpft wird mit so genannten Tot- bzw. Lebendimpfstoffen. Totimpfstoffe bestehen in der Regel aus abgetöteten Krankheitserregern bzw. Bruchstücken der Erreger. Einige enthalten auch nur bestimmte Substanzen, die von den Erregern ausgeschieden werden. Totimpfstoffe kommen beispielsweise bei den Impfungen gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphtherie und FSME zum Einsatz.
Lebendimpfstoffe hingegen enthalten Krankheitserreger, die sich noch vermehren können, aber so abgeschwächt sind, dass sie keine Krankheit auslösen. In seltenen Fällen treten trotzdem kurzfristig krankheitsähnliche Anzeichen auf. Sie sind allerdings immer viel milder als die eigentliche Krankheit. Beispiele für Lebendimpfungen sind die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Gelbfieber.
Passive Impfung
Durch eine passive Impfung soll der Ausbruch einer Erkrankung verhindert werden, nachdem man sich mit dem Krankheitserreger angesteckt hat. Dies ist möglich, da dem Körper Antikörper (Immunglobuline) zugeführt werden, die den Erreger erkennen und abtöten können.
Im Gegensatz zur aktiven Impfung hält der dabei erzielte Impfschutz jedoch nur einige Wochen bis Monate an. Um einen lang anhaltenden Impfschutz aufzubauen, wird bei Verdacht auf eine Ansteckung oft zeitgleich passiv und aktiv geimpft. Diese so genannte Simultanimpfung erfolgt beispielsweise nach einem tollwutverdächtigen Biss.
Wie wird geimpft?
Man unterscheidet zwischen Schluck- und Injektionsimpfungen. Bei Erwachsenen werden Injektionsimpfungen in der Regel in den Oberarm, bei kleinen Kindern in den Oberschenkel gespritzt.
Während zwischen Impfungen mit Totimpfstoffen keine Zeitabstände eingehalten werden müssen, können Lebendimpfungen entweder nur zur gleichen Zeit oder im Abstand von mindestens 4 Wochen erfolgen.


Aktualisiert am 14.04.2022, erstellt am 03.12.2007